Lyriksammlung

Viele Dichterworte zum Thema Abschied haben Jahrhunderte überdauert. Vielleicht kennen Sie einige davon bereits, vielleicht finden Sie hier eine Anregung, um Ihre Trauerdrucksachen zu ergänzen:

Trauern ist liebevolles Erinnern.

Unbekannter Verfasser

 

Der Tod umschlingt uns wohl,
doch kann er uns nicht halten.
Wir werden uns durch ihn zum Leben neu entfalten.

Claußen

 

Kein Stäubchen, kein Atom Materie kann zu nichts werden –
und des Menschen Geist ängstigt sich damit,
dass der Tod die Vernichtung seines Wesens sei.

Arthur Schopenhauer

 

… und alles Getrennte findet sich wieder. 


Friedrich Hölderlin

 

Wenn wir aus dieser Welt durch Sterben uns begeben,
so lassen wir den Ort, wir lassen nicht das Leben.
Nikolaus Lenau
Wie durch den Eintritt der Nacht die Welt verschwindet,
dabei jedoch keinen Augenblick zu sein aufhört:
ebenso scheinbar vergeht Mensch und Tier durch den Tod,
und ebenso ungestört besteht dabei ihr wahres Leben fort.

Arthur Schopenhauer

 

Der Körper wird wie ein Kleid zerreißen,
aber ich, das wohlbekannte Ich, ich bin.

Johann Wolfgang von Goethe

 

Wenn ein Geist stirbt, wird er Mensch.
Wenn ein Mensch stirbt, wird er Geist.

Novalis

 

Kein Tod ist in der Schöpfung, sondern Verwandlung;
Verwandlung nach dem weisesten besten Gesetz der Notwendigkeit,
nach welchem jene Kraft im Reiche der Veränderungen sich immer wirkend erhalten will und also durch Anziehen und Abstoßen, durch Freundschaft und Feindschaft ihr organisches Gewand unaufhörlich ändert.

Johann Gottfried Herder

 

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.

Immanuel Kant

 

Der ist der glücklichste Mensch, 
der das Ende seines Lebens mit dem Anfang 
in Verbindung setzen kann.
Johann Wolfgang von

Goethe

 

Wenn du an mich denkst,
erinnere dich an die Stunde,
in welcher du mich am liebsten hattest.

Rainer Maria Rilke

 

Unruhig bleibt unser Herz,
bis es Ruhe findet in dir.

Unbekannter Verfasser

 

Alles hat seine Zeit.
Es gibt eine Zeit der Stille,
eine Zeit des Schmerzes und der Trauer,
aber auch eine Zeit der dankbaren Erinnerung.

Unbekannter Verfasser

 

Unser Leben geht hin in Verwandlung.

Rainer Maria Rilke

 

Wir Toten, wir Toten sind größere Heere
Als ihr auf der Erde, als ihr auf dem Meere!

Conrad Ferdinand Meyer

 

Des Todes rührendes Bild steht
nicht als Schrecken dem Weisen
und nicht als Ende dem Frommen.
Jenen drängt es ins Leben zurück und lehret ihn handeln;
diesen stärkt es zu künftigem Heil in Trübsal die Hoffnung;
beiden wird zum Leben der Tod.

Johann Wolfgang von Goethe

 

Geliebt, wenn mein Geist geschieden,
So weint mir keine Träne nach;
Denn wo ich weile, da ist Frieden,
Dort leuchtet mir ein ew′ger Tag!

Annette von Droste-Hülshoff

 

Und darum
Weil ich frei im höchsten Sinne
Weil ich anfangslos mich fühle
Darum weiß ich
Dass ich endlos
Dass ich unzerstörbar bin.

Friedrich Hölderlin

 

Ihr, die ihr mich geliebt habt,
seht nicht auf das Leben, das ich beendet habe,
sondern auf das, welches ich beginne.

Augustinus

 

Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.

Joseph von Eichendorff

 

Nicht alles von mir wird sterben.

Horaz

 

Höret auf mit Trauern und Klagen,
ob dem Tod soll niemand zagen,
er ist gestorben als ein Christ,
sein Tod ein Gang zum Leben ist.

nach Augustinus

 

Von der Stunde, von dem Orte
Reißt dich eingepflanzter Drang,
Tod ist Leben, Sterben Pforte,
alles ist nur Übergang.

Johann Wolfgang von Goethe

 

Geht nur hin und grabt mein Grab,
denn ich bin des Wanderns müde.

Ernst-Moritz Arndt

 

Irgendwo blüht die Blume des Abschieds
und streut immerfort Blütenstaub, den wir atmen, herüber;
auch noch im kommenden Winter atmen wir Abschied.

Rainer Maria Rilke

 

Ich kam an deine Küste als Fremdling,
ich wohnte in deinem Haus als Gast,
ich verlasse deine Schwelle als ein Freund,
meine Erde.

Rabindranath Tagore